Reisebericht der Mathefahrt nach Papenburg 2018
Für 50 Schüler war es am ersten Samstag der Herbstferien wieder soweit: Voller Vorfreude ging es mit dem Zug über Bremen nach Papenburg, um dort eine erlebnisreiche Woche auf Mathefahrt zu verbringen. Mathefahrt, das bedeutet Schach, Mafia und ungewöhnliche Spiele in toller Gemeinschaft (und natürlich auch etwas Mathe), also jede Menge Spaß.
Zuerst wurden die Zimmer im wirklich schönen Jugendgästehaus Johannesburg bezogen. Danach machten wir uns daran, Papenburg - eine kleine, idyllische Stadt - zu erkunden. Am Abend fand dann traditionell der bunte Abend statt, auf dem wir mit diversen Spielen versuchten, die Namen der anderen Teilnehmer zu lernen. So sollte jeder ein Nahrungsmittel nennen, das den gleichen Anfangsbuchstaben hat, wie der eigene Name. Durch die große Anzahl an Teilnehmer mit J wurden so diverse Johannisbeer-Speisen genannt. Auch wurden die Aufträge für das Mörderspiel verteilt. Dabei sollten natürlich alle Teilnehmer und Betreuer die Fahrt lebendig überstehen. Das Mörderspiel ist lediglich ein weiteres Spiel zum Namen lernen, das die komplette Fahrt über gespielt wird.
Der nächste Tag begann nach dem Frühstück um 8:00 Uhr mit einer Mathesitzung. Das Oberthema dieses Jahr war das Simplex- Verfahren, ein Optimierungsverfahren. Am Nachmittag wurde dann das Geländespiel Stratego gespielt, bei dem Teilnehmer mit verschiedenen Rollen ausgestattet in zwei Teams gegeneinander spielen. Passend zum Ziel der diesjährigen MaFa wurden dann beim Kreativabend Klappbrücken gebaut. Materialen waren zum Beispiel: Papier, Büroklammern, Schnur und Strohhalme, allerdings kein Kleber. Zwar brauchten alle Teams länger als geplant, doch am Ende konnten doch funktionierende Brücken von den Betreuern auf verschiedene Kriterien (wie z. B. Breite der Fahrstreifen) untersucht werden. Danach gab es eine Gute-Nacht-Geschichte.
Während ein Teil der Gruppe sich am Montagnachmittag die Meyer Werft anschaute, war für die übrigen Teilnehmer bei der Olympiade Teamwork gefragt. Zum Beispiel mussten wir zu zweit einen Schnürsenkel binden oder von einem Teilnehmer in verschiedenen mathematischen Symbolen angeordnet werden, während er der einzige war, der etwas sehen konnte, weil alle anderen einen Schal um die Augen gebunden hatten. Abends wurde dann Activity gespielt.
Am Dienstag stand dann die alljährliche Rallye an, bei der wir auf der Suche nach Antworten zu den ungewöhnlichen Fragen Papenburg durchkämmten. Eine Kreativaufgabe war es, platonische Körper aus Naturmaterialien zu bauen, wobei (komischerweise) keine Gruppe etwas Komplizierteres als Quader und Tetraeder baute. Außerdem sollten wir eine Filmszene auf einem der Schiffe nachspielten (was Passanten wohl verwirrt haben können). Diese Filmclips, meistens Titanic in recht lustigen Versionen, wurden dann abends gezeigt. Außerdem wurden die Theaterstücke mit dem Thema „MaFa-Werbespots“ aufgeführt.
Mittwoch war dann Turnier-Tag: Zunächst nachmittags das beliebte Tandemschachtunier und dann abends der Turnierabend mit von den Teilnehmern organisierten Turnieren, wo zum Beispiel beim Monopoly Papenburg der größte Kapitalist Papenburgs ermittelt und ein Billardturnier veranstaltet wurde.
Nach der letzten Mathesitzung standen Donnerstag nun verschiedene Ausflüge zur Wahl. Wir konnten zwischen Geocachen, einem Besuch der Meyer Werft und einem Geländespiel wählen. Die meisten Teilnehmer entschlossen sich dazu, sich bei einer erneuten Partie Stratego, diesmal allerdings in deutlich schwierigerem Gelände, durchs Gebüsch zu kämpfen. Die Nachtwanderung führte dieses Jahr dagegen nicht durch unwegsames Gelände, sondern auf - für MaFa Verhältnisse - ungewöhnlich gut beleuchteten Straßen zu einer Sternwarte, wo wir interessante Vorträge über Teleskope und den Sternenhimmel anhörten.
Freitag war dann schon der Abreisetag. Nachdem alle Zimmer und Seminarräume wieder aufgeräumt waren, wurde noch der Gewinner des Türschildwettbewerbs und des Mörderspiels verkündet. Dabei erreichte der Gewinner des Mörderspiels die unglaubliche Zahl von 17 Morden! Und dann ging es auch schon mit dem Ohrwurm dieser Mathefahrt im Ohr (Country Roads) auf dem Heimweg mit der Bahn.
Was bleibt ist die Erinnerung an eine wunderschöne Woche, die viel zu schnell vorüber war und, für die meisten jedenfalls, die Vorfreude auf die nächste MaFa.
Verfasst von Johanna Kratz, 12. Klasse