Am ersten Samstag der Herbstferien war es wieder soweit, die Mathefahrt stand vor der Tür.
Dieses Mal ging es nach Lankau in Schleswig-Holstein.
Mit gepackten Koffern und voller Vorfreude begaben sich 52 Schüler zu unterschiedlichen Startbahnhöfen, von denen aus es im Zug nach Harburg ging. In Harburg stiegen wir dieses Mal entgegen der anderen Jahre in einen Bus, der uns bis zum Schullandheim fuhr, wo wir direkt vom Herbergsvater herzlich begrüßt wurden.
Nach dem Beziehen der Zimmer begaben wir uns auf eine eineinhalbstündige Wanderung in die nächstgrößere Stadt Mölln. Erschöpft kehrten wir zum Abendessen in unsere Herberge zurück. Um alle besser kennenzulernen fand im Anschluss der Bunte Abend statt, bei dem sich mit vielen verschiedenen Spielen die Teilnehmer und Betreuer vorstellten. Müde von den vielen Eindrücken des Tages fielen alle zur Nachtruhe in ihre Betten.
Am nächsten Morgen startete der Tag früh um acht beim Frühstück, darauf fand die erste Mathesitzung statt, dieses Jahr zum Oberthema “Gruppen”. Für die Teilnehmer, die das erste Mal dabei waren, durfte “Dame und Tiger” natürlich nicht fehlen. Am Nachmittag fand das traditionelle Geländespiel statt, dieses Jahr war es das Ziel von drei Gruppen möglichst viel sogenannten “Schülern” etwas beizubringen. Hierfür wurde jede Gruppe in drei Untergruppen eingeteilt:
Die Forscher eilen mit Basiswissen zur Universität um neue Erkenntnisse zu erhalten; die Lehrer vermitteln mit Hilfe der Erkenntnisse Wissen an ihre Schüler, jedoch gibt es da noch die Bürokraten die versuchen die Forscher oder Lehrer der gegnerischen Teams abzufangen und so das Verbreiten von Wissen durch andere zu verhindern.
Am Abend versuchten wir aus Pappe, Papier und Büroklammern einen möglichst hohen und gleichzeitig schiefen Turm zu basteln. Die Türme, die allerdings häufig eher Brücken waren, erhielten Punkte für Höhe und Breite. 1 cm Höhe entsprach einem Punkt, 1 cm Breite 8 Punkten, diese Zahl wurde dann mit gehaltenen Rittersport-Tafeln multipliziert, der Siegerturm bekam insgesamt über 3000 Punkte!
Der nächste Morgen begann mit einer Mathesitzung, gefolgt von einer Olympiade, bei der Disziplinen, wie Tischtennisballzielwurf, Schlangenlauf, Kistenlauf, das möglichst schnelle Absolvieren eines Parcours, Torwandschießen, sowie das Zählen bis 49 mit besonderen Regeln auf uns warteten. Wie schon im letzten Jahr gestaltete sich das Zählen bis 49 schwerer als gedacht: aus der Zahl 2 wurde null, alle Zahlen, die durch sieben teilbar sind oder die die Ziffer sieben beinhalten, werden durch Schach ersetzt, alle Zahlen, die eine 3 beinhalten, werden durch die nächstgrößere Zahl ersetzt, die zu Schach wird, zudem werden alle Zahlen die durch 11 teilbar sind übersprungen und die 49 wird durch “Schachmatt” ersetzt. Nachdem auch die letzte Gruppe alle Disziplinen mit Erfolg gemeistert hatte, fand der alljährliche Turnierabend statt. Bei “6 nimmt”, Munchkin, Doppelkopf, Magic, Tischkicker und Tischtennis duellierten sich alle Teilnehmer in einem Spiel ihrer Wahl. Geschafft von den Aktivitäten fielen alle am Abend in ihre Betten, um am nächsten Tag zu einer neuen Mathesitzung fit zu sein.
Am Dienstag fand die berüchtigte Rallye, bei der man sehr gut aufpassen muss, um die Lösungen für Fragen, die vermutlich so manche Stirnfalten verursacht haben, zu finden. Dieses Jahr war die Bastelaufgabe ein Katapult nur aus Naturmaterialien zu bauen, das dann eine Eichel möglichst weit schleudert. Während ein Großteil der Katapulte nur wenige Zentimeter schafften, flog die Eichel des Gewinnerkatapults über 8 m weit!
Neben dem jährlichen Theaterstück, in dem jede Gruppe einen Tagesablauf eines bestimmten Betreuers darstellen sollte, mussten die Gruppen dieses Jahr ein Lied über die MaFa schreiben und dann am Rallye-Abend vortragen. Dank der schönen Formulierung: “Singt alle zusammen”, kamen die Gruppenleiter auf die Idee, dass man mit allen Gruppen ein gemeinsames Lied singt. Und so sangen alle Teilnehmer im Chor: “Wir fahren auf MaFa 7 Tage lang, wir fahren auf MaFa alle zusamm’”. Mit dem Lied im Ohr und gut gelaunt endete der Rallye-Abend. Einige Teilnehmer spielten noch gemeinsam Mafia oder gingen zur täglichen Gute-Nacht-Geschichte, bei der dieses Jahr passend zur Nähe des Ortes Mölln “Till Eulenspiegel” vorgelesen wurde.
Am Nachmittag des Mittwochs standen die Ausflüge auf dem Plan, dieses Jahr konnten die Teilnehmer zwischen Schwimmen, Kanu fahren, Geocachen und Origami wählen. Am Abend jagten 52 Jungen und Mädchen durch das Schullandheim auf der Suche nach kleinen Zettelchen mit Aufgaben und Fragen, die sie erfüllen oder beantworten mussten, um so beim 42-Fragen-Spiel möglichst schnell das Ziel zu erreichen.
Am nächsten Morgen erlangte die Oberstufe in der letzten Mathesitzung das theoretische Wissen wie man laut Banach und Tarski aus einer Kugel zwei macht. Am Nachmittag folgte das Tandemschachturnier, aus dem das Siegerteam ungeschlagen hervorging. Besonders gruselig war dieses Jahr die darauffolgende Nachtwanderung, da kaum Licht durch die Kronen der Bäume drang. Bei Liedern wie “Country Roads” und “Lemon Tree” erkämpfte sich die Gruppe ihren Weg durch den Wald.
Gestärkt vom Schlaf der Nacht ging es am nächsten Morgen ans Aufräumen des Schullandheimes. Alle Gruppenräume, Zimmer und Flure wurden wieder in einen sauberen Zustand gebracht. Die Abreise erfolgte wie die Anreise mit dem Bus bis Harburg, wo sich die Gruppe wieder aufteilte. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedete man sich voneinander. Die Woche MaFa ist wieder einmal viel zu schnell vorbei gegangen, die vielen Eindrücke werden jedem wohl in schönster Erinnerung bleiben.
(Bericht von Lena & Lara)