Die Mathefahrt beginnt! Das bedeutet 61 Schüler der verschiedensten Jahrgangsstufen sind voller Vorfreude am Anfang der Ferien unterwegs nach Hude.
Denjenigen, die die Mathefahrt bereits miterlebt haben, muss diese Begeisterung nicht erklärt werden; alle anderen tun mir leid und ich fürchte selbst die beste Erklärung der Welt würde nicht reichen, um es zu verstehen.
An der Jugendherberge angekommen gab es zuerst eine Einführung durch den Jugendherbergsleiter, die zwar eher lang als kurz war, aber dafür unvergesslich für alle Teilnehmer. Hude ist nicht gerade eine Weltstadt und wenn man nicht aufpasst, hat man das Zentrum durchquert, ohne es zu merken. Trotzdem konnte man an jenem ersten Ferientag knapp 60 Schüler, immer in mindestens Dreiergruppen und mit einem funktionsfähigen Handy ausgestattet, die Stadt erkunden sehen. So beginnt die Mathefahrt schließlich immer und wie jedes Jahr gab es auch dieses Mal am ersten Tag den „bunten Abend“, um durch verschiedene Spiele die Namen der anderen zu lernen. Dies war auch recht nützlich, denn noch am selben Abend begann das so genannte Mörderspiel. Bei diesem bekommt jeder den Namen einer Person, die er im Laufe der Mathefahrt versucht umzubringen. Das ist durch die Übergabe eines Gegenstandes möglich, solange keine (im Sinne des Spiels) lebenden Personen Zeugen sind. Anschließend bekommt man dann den Auftrag des Opfers und versucht sein Glück aufs Neue.
Die Mathematik begann erst am nächsten Tag, wobei es natürlich verschiedene Gruppen für die unterschiedlichen Jahrgangsstufen gab und aus Mangel an Tagesräumen wurde sogar ein Schlafzimmer umfunktioniert. Mit dem Mittagessen endet die Mathezeit und das Freizeitprogramm kommt zum Einsatz. Hierbei hatte man nun die Qual der Wahl. Neben Schwimmen und Geocachen, was beides bereits letztes Jahr angeboten wurde, gab es dieses Jahr auch noch die Möglichkeit des Sightseeings, bei dem eine Wanderung zu interessanten Plätzen unternommen wurde. Abends wurde dann eine sehr wichtige Fähigkeit trainiert, die Fähigkeit des Teamworks. Dies geschah durch das gleichnamige Spiel, bei dem es darum geht, dass 2 Schüler der eigenen Mannschaft mit einem korrekten deutschen Satz einen Begriff erklären müssen. Die beiden Erklärenden müssen dabei immer abwechselnd ein Wort sagen (diese sollten trotz des irreführenden Spielnamens deutschsprachig sein). Das klingt leichter als es ist und es entstanden einige höchst interessante Satzstrukturen.
Für die sportliche Betätigung gab es dann am nächsten Tag ein Geländespiel namens Stratego. Einige kennen dies vielleicht als Brettspiel, dazu sei nur so viel gesagt, dass es als aktives Spiel noch spaßiger ist. Im Anschluss konnte man an diesem Abend erneut wählen. Jetzt stand nämlich der Turnierabend an, den mehr oder weniger die Teilnehmer organisieren. Jeder kann, nach Absprache mit den Betreuern natürlich, ein Turnier vorschlagen und eine Liste zum Eintragen aushängen. Dabei gibt es die verschiedensten Spiele zur Wahl, vor allem diverse Kartenspiele, wie Mau Mau, Magic oder Munchkin.
Das Freizeitprogramm für den nächsten Tag war die berühmt berüchtigte Rallye. Diese Rallye ist jedoch nicht von der typischen Art. Man muss gut aufpassen, um die Lösungen für die Fragen zu finden und zusätzlich gibt es auch noch jedes Jahr Kreativaufgaben, die vermutlich auch das erstaunliche und für Passanten sicherlich recht wundersame Interesse der MaFa - Teilnehmer an jeglicher Art von Laub erklären. Es war nämlich Aufgabe möglichst viele verschiedene Blätter zu sammeln und zu benennen. Zusätzlich sollte jede Gruppe einen bestimmten Betreuer ausschließlich mit Laub darstellen. Das kreativ anspruchvollste war jedoch das Theaterstück, das nach bestimmten Vorgaben entwickelt und am Abend aufgeführt werden sollte. Wie jedes Jahr gab es natürlich auch wieder reichlich Preise für alle.
Nach so viel Kreativität war das Programm am nächsten Tag zumindest mehr oder vielleicht auch eher weniger logisch. Man sollte aus Papier und Strohhalmen einen schiefen Turm bauen. Die „Türme“ hätte wohl kein normaler Mensch als solche bezeichnet, aber die Ergebnisse waren dennoch allesamt einmalig und originell. Abends durfte man sich zur Belohnung vor dem Aufbruch zur Nachtwanderung am Lagerfeuer ausruhen und mit Stockbrot stärken.
Der nächste Tag war dann auch schon der letzte vollständige und zur allgemeinen Freude war an diesem Tag überhaupt nichts geplant und man konnte die Zeit nutzen, wie man wollte. Viele entschieden sich jedoch noch einmal für das Geländespiel, wodurch es in der Jugendherberge erschreckend still wurde. Am Abend hingegen gab es wieder Programm, nämlich das alljährlich stattfindende Tandemturnier. Anschließend hieß es bereits Sachen packen, denn am Abreisetag gab es kaum noch Zeit dazu, da am Vormittag wie immer Mathe war. Am Mittag gab es jedoch noch die Ehrung der im Sinne des Mörderspiels noch lebenden Personen, deren Zahl dieses Jahr erstaunlicher Weise nur noch 6 betrug, eine deutliche Verbesserung, bzw. Verschlechterung, im Gegensatz zu letztem Jahr. Nach dem Essen ging es los zum Bahnhof. Das bedeutet 61 leicht erschöpfte Schüler unterwegs nach Hause – die Mathefahrt ist vorbei!
Anne Prepeneit, Teilnehmerin 11.Klasse