Mit Beginn der Herbstferien war es wieder einmal Zeit für die Mathefahrt! Und so fuhren am 14.10.2023 die 29 Teilnehmenden und 4 Betreuenden nach Bad Fallingbostel.

Nachdem die Zimmer der Jugendherberge bezogen waren, erkundeten wir nachmittags die beschauliche Innenstadt von Bad Fallingbostel. Ein paar Teilnehmende kauften dabei Spekulatius, welche schnell zum Lieblingsessen der MaFa aufstiegen und im Laufe der Fahrt in immer größeren Mengen konsumiert (und nachgekauft) wurden.

Um die anderen besser kennenzulernen, spielten wir nach dem Abendessen im Rahmen des Bunten Abends eine Vielzahl von Kennenlernspielen. An diesem Abend wurden auch Aufträge für das traditionelle Mörderspiel verteilt. Alle Teilnehmenden bekommen dabei einen Zettel mit einer anderen Person, die sie im Sinne des Spiels töten müssen, indem sie ihr/ihm im Laufe der Mathefahrt einen Gegenstand übergeben, ohne dass Zeugen dies beobachten.

Jeden Abend gab es die Möglichkeit, Lara beim Vorlesen einer Gute-Nacht-Geschichte zu lauschen. Dieses Jahr las sie aus „Das Labor der Tausend Gefahren“ vor, einem interaktiven Buch, sodass die Zuhörenden immer wieder selbst Entscheidungen über den Verlauf der Geschichte treffen konnten.

Während einige morgens jede Minute Schlaf nutzten und erst um 8 Uhr fürs Frühstück aufstanden, entschieden sich viele von uns, zuvor noch am Joggen oder Yoga teilzunehmen, was jeden Morgen angeboten wurde.

Nach dem Frühstück ging es dann mit den ersten Mathesitzungen los, welche immer vormittags stattfanden. Die Oberstufe beschäftigte sich dieses Jahr mit Gruppentheorie und Drehmatrizen, um schließlich das Paradoxon von Banach-Tarski zu beweisen, das besagt, dass man eine Kugel in zwei Teile zerlegen kann, die beide wieder eine vollständige Kugel gleichen Volumens ergeben. Das Thema der Mittelstufe dagegen war die Geometrie, wobei hier beispielsweise Peripheriewinkel und Inkreise von Dreiecken untersucht wurden.

Am Sonntagnachmittag bauten wir beim Kreativbau in Teams je einen möglichst hohen Turm, welcher eine Schokoladentafel halten sollte. Dabei durften wir nur wenige Materialien in begrenzten Mengen verwenden. Obgleich hierbei einige abenteuerliche Konstruktionen entstanden, konnten letztlich alle Türme die Schokoladentafel tragen! Mit dem Bauen hörte es auch am Abend nicht auf: Im Turniermodus traten wir in acht Teams im Legospiel an, bei dem nunmehr nicht nach gegebenen Regeln gebaut werden musste, sondern stattdessen die Regeln selbst erraten werden sollten.

Am Montag ging es in bunt durchmischten Teams in den Bad Fallingbosteler Wald. Es war Zeit für das Geländespiel, welches jedes Jahr in einem von den Betreuenden festgelegten Bereich wie einem Wald, einem Park o.Ä. stattfindet und bei dem stets gleichermaßen gerannt wie taktiert werden muss, um das gegnerische Team zu schlagen. Nach einiger Freizeit und dem Abendessen ging es nicht weniger kompetitiv weiter, denn es folgte der Turnierabend, an dem alle MaFa-Teilnehmenden eines aus vielen angebotenen Spielen wählen oder selbst eines anbieten können. Während bei einigen Turnieren bis zum Schluss um den Sieg gekämpft wurde, stand bei anderen eher das gemütliche Beisammensitzen und Unterhalten im Vordergrund.

Nach all der Aufregung war es am Dienstag Zeit für etwas Erholung. Wie jedes Jahr konnte aus den Ausflügen Schwimmbad oder Geocaching gewählt werden. Diejenigen, die vom Turnierabend offensichtlich nicht ganz ausgelastet waren, entschieden sich, beim Geocaching über 10km weit zu suchen, andere hingegen wählten eine eher gemütliche Runde.

Das Abendprogramm war wie am Vorabend sehr bunt gemischt, da beim Open Space Abend alle Teilnehmenden die Möglichkeit hatten, eine Art „Forum“ für die verschiedensten Themen anzubieten und an einem oder zweien teilzunehmen. So konnte man beispielsweise seine Fragen zu Beruf und Studium an die Betreuenden stellen, Impro-Theater spielen oder beim Musik-Space mit Teilnehmenden aus allen Jahrgängen gemeinsam Klavier oder Gitarre spielen und gemeinsam singen. Wer übrigens nächstes Jahr sein Instrument mitbringen möchte, soll das gerne tun.

Am Mittwoch jedoch war keine Zeit mehr für ein einzelnes Abendprogramm, denn wie jedes Jahr gab es eine Rallye, bei der hauptsächlich durch die Stadt gelaufen wurde, um nach Hinweisen zur Lösung teilweise sehr mystisch formulierter Fragen über den aktuellen MaFa-Standort zu suchen. Darüber hinaus entschieden mathematische Rätsel, ein ausgearbeitetes selbstgeschriebenes Lied sowie ein Theaterstück, welche am Rallyeabend aufgeführt wurden, am Ende über das diesjährige Siegerteam. Wenn sich nächstes Jahr alle noch mehr ins Zeug legen, könnte es das Jahr werden, in dem zum ersten Mal alle Gruppen Aufgabe 1 „Schreibt eure Namen auf euren Lösungszettel“ bewältigen können.

Am letzten vollen Tag fand traditionell das Tandemschachturnier statt, bei welchem Zweierteams aus jeweils einem älteren und einem jüngeren Teilnehmenden gegeneinander antreten und versuchen, die Gegner in dieser etwas anderen Spielweise des Schachs zu bezwingen. Ebenfalls der Tradition folgend, sollte am Abend die alljährliche Nachtwanderung stattfinden, welche aufgrund der starken Regenfälle leider abgesagt werden musste. Stattdessen spielten wir alle gemeinsam Spiele und hörten Musik, was zu einer spontanen Disco wurde, die für die Mittelstufe leider, wenn auch fast eine Stunde nach ihrer eigentlichen Nachtruhe, zu früh endete. Die Teilnehmenden der Oberstufe saßen noch einige Zeit in gemütlicher Runde beisammen und ein paar machten es sich zur Aufgabe, die ganze Nacht wach zu bleiben, was vier von ihnen immerhin bis zur Mathesitzung und drei von ihnen auch darüber hinaus gelang.

Mit dieser Mathesitzung war dann auch der Tag der Abreise, Freitag, erreicht. Nachdem einige uns wegen eines Urlaubs oder Lehrgangs bereits früher verlassen mussten, war es nun die Zeit für den Rest von uns, unsere Sachen zu packen, gemeinsam zum Bahnhof zu gehen und, als wir nach und nach die jeweiligen Heimatbahnhöfe anfuhren, Abschied voneinander zu nehmen und zu beginnen, uns auf die nächste Mathefahrt zu freuen!

Verfasst von Tom Preuss (12. Klasse) und Linus Popkes (13. Klasse)