Reisebericht Mathefahrt nach Oldenburg 2017

 

Am 30. September ging es wieder auf die von vielen erwartete Mathefahrt. Nachdem es letztes Jahr in das sehr abgelegene Dörfchen Lankau ging, war dieses Jahr mit Oldenburg eine größere Stadt dran.

Die Anreise per Bahn verlief reibungslos, so dass gegen halb eins 49 Teilnehmer und 5 Betreuer in der Jugendherberge in Empfang genommen wurden. Nachdem die Zimmer bezogen worden sind und es Mittagessen gab, machte sich die Gruppe auf, die Stadt zu erkunden. Nach ca. 10 Minuten Fußmarsch war die Innenstadt erreicht und es gab die Möglichkeit in Kleingruppen die Stadt zu erkunden oder den Umzug anlässlich des Kramermarktes zu bestaunen. Gegen 18 Uhr fanden sich alle Teilnehmer wieder in der Jugendherberge ein. Nach dem Abendessen gab es als ersten Programmpunkt den Bunten Abend mit vielen lustigen Kennenlernspielen.

Danach wurden die Mordaufträge für das Mörderspiel verteilt. Bei diesem Spiel geht es darum, dass man die Person, die auf seinem Zettel steht, zu „ermorden“ indem man ihr einen Gegenstand übergibt. In diesem Jahr gab es die Schwierigkeit, dass der Gegenstand eine Büroklammer enthalten musste. Selbstverständlich kommen alle Teilnehmer wieder lebendig und putzmunter nach Hause!

Am nächsten Morgen ging es schon wieder früh raus aus den Betten und nach dem Frühstück stand auch schon die erste Mathesitzung an. In diesem Jahr war das Oberthema Kryptografie. Die Mittelstufe lernte im Laufe der Woche verschiedene Verschlüsselungsmechanismen kennen, während die Oberstufe sich dem RSA-Verfahren näherte. Die RSA-Verschlüsselung findet bis heute Anwendung und ist, bei richtig gewählten Zahlen, durchaus in der Lage, die Rechner der NSA längerfristig zu beschäftigen.

Nach den anstrengenden Mathesitzungen gab es nachmittags einen sportlichen Ausgleich: Das Geländespiel stand an. In diesem Jahr wurde das Tugendspiel gespielt. Dabei spielen zwei Mannschaften gegeneinander und das Ziel ist es, alle Vertreter einer Tugend der anderen Mannschaft gefangen zu nehmen. Dabei kann jede Tugend bestimmte andere Tugenden schlagen und wird wiederum von anderen geschlagen. Nach so viel Bewegung stand abends der Kreativabend an. In diesem Jahr war es die Aufgabe, einen Trichterturm zu bauen, der mindestens zwei Tafeln Schokolade hält. Als Schwierigkeit hat jede Gruppe eine bestimmte Menge an Material (1 DinA3 Plakat, 13 Blatt DinA4 Papier, 10 Büroklammern, 15 Zahnstocher, 5 Schaschlik Spieße und 1 Plastikbecher) erhalten, die verwendet werden durfte, jedoch nicht mehr. Die Ergebnisse sahen teilweise sehr abenteuerlich aus, aber natürlich wurde zum Schluss ein Sieger gekürt, der die meisten Punkte gesammelt hatte.

Am Montag stand - nach der morgendlichen Mathesitzung - am Nachmittag die jährliche Rallye auf dem Plan. Diese besteht aus mehreren Teilen. Zuerst gibt es eine Reihe von Fragen, die man in der Stadt beantworten kann, als zweites musste man so viele Gratisproben wie möglich sammeln, der dritte Teil besagte, dass die ganze Gruppe den Satz des Pythagoras erklären können sollte, der vierte Teil bestand aus mehreren, teilweise sehr anspruchsvollen, Matheaufgaben und im letzten Teil sollte sich jede Gruppe ein Theaterstück ausdenken, in das die Begriffe Insel, Rad, Zahlen, Gabelstapler und Wurzel eingebaut werden sollten. Die Theaterstücke wurden nach dem Abendessen vorgeführt und mit reichlich Applaus belohnt. Natürlich wurde auch wieder ein Sieger gekürt, wobei nicht außer Acht gelassen werden sollte, dass der erste Platz 2,5-mal so viele Punkte erhielt, wie der letzte.

Da nach dem Rallyeabend noch Zeit bis zur Nachtruhe war, wurde eine Mafiarunde eröffnet. Bei Mafia handelt es sich um ein Gesellschaftsspiel, dass dem etwas bekannterem Werwolf sehr ähnlich ist und auf der MaFa vor allem bei der Oberstufe sehr beliebt ist und eigentlich jeden Abend vor der Nachtruhe oder in jeder anderen freien Minute gespielt wird, die lang genug für eine Runde ist.

Am Dienstagnachmittag standen die Ausflüge an. Eine Gruppe besuchte das örtliche Schwimmbad, eine Gruppe das Oldenburger Stadtmuseum und die letzte Gruppe ging Geocachen. Bei durchwachsenem Wetter waren die Geocacher als erstes wieder zurück, dicht gefolgt von der Museums­gruppe. Die Schwimmer ließen sich etwas mehr Zeit und kehrten erst kurz vor dem Abendessen zurück. Im Abendprogramm stand an diesem Tag der Turnierabend, bei dem die Teilnehmer Turniere in unterschiedlichen Gesellschaftsspielen anboten.

Der Mittwochvormittag verlief wie alle anderen Vormittage ruhig mit Mathe. Am Nachmittag stand dann das obligatorische Tandemschachturnier an. Dort wurden insgesamt 9 Runden gespielt, die Partien werden so zusammengesetzt, dass die besseren Schachspieler gegen andere gute Spieler spielen und die schlechteren auch unter sich bleiben. So hat eigentlich jedes Team mal ein Erfolgs­erlebnis. Hervorzuheben ist, dass das Siegerteam in diesem Jahr ungeschlagen aus dem Turnier hervorging. Am Abend wurde das Legospiel gespielt. Dabei musste in Teams, durch ausprobieren eine Regel gefunden werden, nach dem die Steine angeordnet werden mussten.

Der Donnerstag verlief, trotz des Orkans, den viele von uns nicht bemerkten, relativ ruhig, bis die Herbergsmutter uns beim Mittagessen mitteilte, dass direkt neben dem Eingang ein Baum umge­knickt sei. Nachmittags ging es dann zu Fuß zum OFFIS, einem Institut für Informatik, das der Universität in Oldenburg angegliedert ist. Der Kontakt wurde durch eine ehemalige Teilnehmerin hergestellt, welche leider verletzungsbedingt nicht anwesend sein konnte. Im OFFIS wurden wir nach einer Einführungs­veranstaltung nach dem Alter in Gruppen eingeteilt. Den 10. Bis 12. Klässlern wurden die verschie­denen Möglichkeiten vorgestellt, die ein Mathematik- oder Informatikstudium mit sich bringt, während die Mittelstufe sich etwas kreativ betätigen durfte. So durfte eine Gruppe Modelle für einen 3D-Drucker entwerfen, welche auch gedruckt und den einzelnen Schülern zugestellt werden. Am Abend hatten wir Freizeit und es wurde eine Nachtwanderung angeboten. Da die Nachtwanderung freiwillig war, das Wetter nicht so einladend aussah und ein Spaziergang durch die Stadt in Ermange­lung von Wäldern für die meisten nicht so überzeugend erschien, machten sich schluss­endlich sechs Teilnehmer und drei Betreuer auf eine ca. einstündige Wanderung durch die Stadt. Der Rest blieb in der Jugendherberge und bereitete zum Teil schon die Rückreise vor.

Für die meisten klingelte der Wecker am Freitag schon sehr früh, da die Zimmer schon vor dem Frühstück verlassen werden sollten. Nach dem Frühstück stand das Aufräumen der Seminarräume auf dem Plan. Danach machten wir uns mit dem Bus auf den Weg zum Bahnhof. Dort erfuhren wir, dass an diesem Tag aufgrund von Sturmschäden keine Bahnen fahren würden und ein Schienen­ersatz­verkehr eingerichtet wird. Nach anfänglichem Chaos, wurde schnell umorganisiert und wir nahmen den SEV bis nach Bremen. Dort wurden wir von Eltern der Teilnehmer abgeholt und Rich­tung Heimat gebracht. An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an alle Eltern, die uns gefahren haben.

Insgesamt hatten wir alle wieder viel Spaß und die Zeit verging wieder viel zu schnell. Was bleibt sind viele schöne neue Erinnerungen und vielleicht auch neue Freundschaften. Hoffentlich kommen alle auch nächstes Jahr wieder mit und vielleicht sind wir dann auch wieder mehr Teilnehmer, denn dieses Jahr, waren wir im Vergleich zu den letzten Jahren eine relative kleine Gruppe.

 

Leonie Eggers (12. Klasse)